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Der Kreisfeuerwehrverband Schwarzwald-Baar feierte am Samstag sein 50-jähriges Bestehen. Begleitet wurde die Jubiläumsfeier in Brigachtal von der Stadtharmonie Villingen und einem Spielmannszug.

Mit Festreden und musikalischer Begleitung der Stadtharmonie Villingen und eines Spielmannszugs feierte der Kreisfeuerwehrverband Schwarzwald-Baar Geburtstag.

Viele Feuerwehr-Ausgehuniformen gab es am Samstagabend in der Froschberghalle in Brigachtal zu sehen. Es hatten sich Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen aus dem ganzen Landkreis mit ihren Partnerinnen und Partnern in Schale geworfen, um gemeinsam das 50- jährige Bestehen des Kreisfeuerwehrverbands Schwarzwald-Baar zu feiern. Die Festrede hielt Landrat Sven Hinterseh. Der Ehrenvorsitzende Manfred Bau stellte in einem ausführlichen Vortrag die Chronik zur 50-jährigen Geschichte des Verbands vor und warf einen ausführlichen Blick in die bewegte Geschichte des Feuerwehr-Interessenverbands. Zu den Gästen des Abends gehörten neben Mitgliedern des Kreistags auch die Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur sowie die Landtagsabgeordneten Martina Braun und Rüdiger Klos.

”Die Feuerwehr ging aus einer Bürgerinitiative hervor”

Die Feuerwehr sei eine Organisation, die aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen sei, erinnerte der Vorsitzende Reinhold Engesser. Einer Bürgerinitiative, die für etwas stehe, und nicht gegen etwas sei. Die Menschen hätte sich damals gedacht: Wenn wir es nicht in die Hand nehmen, wer dann?

Die Gründung des Kreisfeuerwehrverbands Schwarzwald-Baar – einer Interessenvertretung für die Feuerwehr – hing 1973 unmittelbar mit der Gründung des Schwarzwald-Baar-Kreises zusammen, der damals im Wesentlichen aus den früheren Kreisen Donaueschingen und Villingen gebildet worden war. Er ist nur einen knappen Monat jünger als der Landkreis und wurde am 27. Januar 1973 ins Leben gerufen. Aus dem geschichtlichen Vortrag von Manfred Bau ging hervor, dass damals zur Gründungsversammlung Mitglieder aus 41 Gemeindefeuerwehren und fünf Werksfeuerwehren anwesend waren. Der erste Vorsitzende des Feuerwehrverbands – in Personalunion mit der Aufgabe des Kreisbrandmeisters – wurde Kurt Hog.

In Manfred Baus Vortrag wurde deutlich, dass die Zeit seit 1973 für den Verband und auch für die Feuerwehrleute im Schwarzwald-Baar-Kreis eine bewegte Zeit war; mit großen Veranstaltungen, aber auch mit tragischen Unfällen und Katastrophen. So erinnerte Bau zum Beispiel an die erste bundesweite Brandschutzwoche im Jahr 1974, auch mit Vorträgen an den Schulen. Er rief das Landeszeltlager der Jugendfeuerwehr 1986 ins Gedächtnis (mit 620 Teilnehmern), die Erstausgabe der Zeitschrift „Die Feuerwehren im Schwarzwald-Baar-Kreis“ im Jahr 1994, das Stiftungsjahr der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands 1996, und den ersten Floriansgottesdienst im Jahr 1998 in der Stadtkirche Bräunlingen, den Landesjugendfeuerwehrtag 2006 in Bad Dürrheim und auch den Tag der Feuerwehr auf der Landesgartenschau in Schwenningen im Jahr 2010.

Zu den tragischen Ereignissen, an die Manfred Bau erinnerte, gehörte der tödliche Unfall des damaligen Kreisbrandmeisters Kurt Hog im Jahr 1981 während einer Einsatzfahrt, der verheerende Busunfall auf der A 864 bei Bad Dürrheim im September 1992 mit vielen Todesopfern und auch ein großer Gedenkmarsch von mehr als 700 Mitgliedern von Feuerwehren, vom DRK, vom Technischen Hilfswerk sowie der Polizei nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center vom 11. September 2001.

Mit einem Katastrophenalarm waren die Feuerwehren des Landkreises im Februar 1990 während eines gewaltigen Hochwassers konfrontiert. Rund 1400 Einsatzstellen gab es wiederum während der Hagelkatastrophe im Sommer 2006.

 

 

Foto links: Reinhold Engesser, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands (links) freut sich über die neue Chronik, überreicht vom Ehrenvorsitzenden Manfred Bau. Foto rechts: Festredner Landrat Sven Hinterseh.

In seiner Festrede lobte Landrat Sven Hinterseh unter anderem die Kreativität und den Einsatzwillen der Feuerwehren während der Coronavirus-Pandemie. Unter anderem packten Feuerwehrleute mit an, als es galt, die große Abstrichstelle aufzubauen und später auch das Kreisimpfzentrum. Eine besondere Anschaffung im Schwarzwald-Baar-Kreis war nach Orkan „Lothar“ vor mehr als 20 Jahren ein digitales Alarmierungssystem. Eine Investition für die Feuerwehren und auch den Rettungsdienst im Kreis war der Bau der Integrierten Leitstelle beim Schwarzwald-Baar-Klinikum. Für die Ausbildung von Atemschutzträgern wurde in Tuttlingen im Oktober 2016 eine Übungsanlage eingeweiht.

Kostenpunkt: 2,5 Millionen Euro.

„Die Arbeit der freiwilligen Feuerwehr ist unersetzlich und unverzichtbar“, so Hinterseh.
„Sie beschützen das Leben und das Hab und Gut ihrer Mitmenschen.“

Quelle: Neckarquelle Montag, 27. November 2023 | ez

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